Weltstillwoche

Auch Altbekanntes muss gelegentlich ins Gedächtnis gerufen werden. Seit 1991 weist alljährlich eine Weltstillwoche (siehe Infobox) auf die Bedeutung des Stillens von Babys hin. Unter dem Motto „Eltern stärken für das Stillen“ beteiligt sich hieran seit Montag das St. Martinus-Krankenhaus. Für Dr. Detlev Katzwinkel, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe, eine Selbstverständlichkeit. „Stillen ist das entscheidende Lebenselixier für ein Neugeborenes!“

Der Mensch komme „als hilfloses, wenn auch durchaus niedliches Nacktwesen auf diese mehr oder weniger unwirtliche, ja teilweise feindliche Welt“, sagt Katzwinkel. „Ohne seine Eltern, ohne seine Mutter, ohne das Gestilltwerden hätte ein Baby es schwer, den Weg in diese Welt gut zu meistern.“

Seit 1996 ist der 61-jährige Mediziner im Martinus-Krankenhaus tätig. In Katzwinkels Verantwortungsbereich erfolgen jährlich mehr als 600 Geburten. Babyfreundliche Geburts- und Kinderkliniken sind nach seinen Worten wichtige Partner für Mütter und junge Familien, wenn es um einen gelungenen Beginn und Stillstart geht. Das an der Klosterstraße in Richrath gelegene Krankenhaus erfülle die so genannten B.E.St.®-Kriterien (Bindung, Entwicklung, Stillen). Damit sei es nach einer gemeinsamen Initiative der Weltgesundheitsorganisation WHO und des Kunderhilfswerks Unicef als babyfreundlich zertifiziert.

„Das Personal unserer Klinik ist umfassend geschult und kann Eltern fachkundig und behutsam beim Stillen unterstützen“, betont Katzwinkel. Konkret stünden Hebammen, Still- und Laktationsberaterinnen für Mütter zur Verfügung. Schon während der Schwangerschaft, besonders aber ab dem Zeitpunkt der Geburt, bemühen sich die jeweiligen Teams, junge Eltern in ihrer Kompetenz zu fördern, ihr Kind von Anfang an bestmöglich zu stärken und zu begleiten. Stillen ist laut Katzwinkel die natürlichste Sache der Welt. „Und Muttermilch ist die beste Nahrung fürs Baby – das steht außer Frage.“ Aber Stillen funktioniere nicht wie von selbst. Es erfordere Übung und besonders in der Anfangszeit viel Ruhe. „Stressfreie Rahmenbedingungen fürs Stillen sind oft nicht gegeben.“

Der fünffache Vater und vielfache Großvater Katzwinkel weiß, dass Stillen eine „Gemeinschaftsaufgabe“ ist. Seine Botschaft: „Mütter, aber auch Eltern als Team müssen so weit entlastet werden, dass ein Baby so viel und lange gestillt werden kann, wie Mutter und Kind das möchten.“ Katzwinkels Fazit: „Der gute Weg in ein gesundes Leben beginnt für ein Neugeborenes mit dem Stillen.“

INFO

Weltstillwoche seit 1991 in rund 120 Staaten
Was: Die Weltstillwoche ist eine von der World Alliance for Breastfeeding Action (kurz: Waba) organisierte Aktionswoche. Sie gilt als die größte gemeinsame Kampagne aller Organisationen, die das Stillen fördern – darunter auch das Kinderhilfswerk Unicef und die Weltgesundheitsorganisation WHO.

Wo und wann: Seit 1991 jährlich in rund 120 Staaten. In Deutschland ist sie stets in der 40. Kalenderwoche eines Jahres, weil eine normale Schwangerschaft ca. 40 Wochen dauert.

Wie: Die Themenwoche will das Stillen als normale, artgerechte Ernährungsform für Säuglinge in den Mittelpunkt  rücken. Sie informiert, ist aber auch eine Plattform, um  geeignete gesellschaftliche Rahmenbedingungen für Familien und Kinder zu schaffen.

Informationen Die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen (AFS)  informiert im Internet unter www.afs-stillen.de

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